ursprünglich, vor der Zerlegung des 109er S2a-ähnlichen Santanas, schien der 2,25D-Motor das einzig wirklich dichte, weil trockene Bauteil am Fahrzeug zu sein. Leichtes rußen beim Kaltstart fand ich noch in Ordnung, ansonsten lief er ruhig, sauber und die 3 Kurbelwellenlager taten ihren Dienst ganz passabel. Kein erkennbares bläuen unter Last. Kein übermäßiges nageln, kein klonkern und bollern. Einstellung der Ventile, neue WaPu, Thermostat, Froststopfen, Öl und Ventildeckeldichtung schienen mir also nach dem Ausbau als ausreichende Kur - never touch a running system. Da habe ich mich wohl zu früh gefreut...
Nu is alles wieder mehr oder weniger an seinem Platz und die ersten 300Km sind unter Frühlingssonne voll Freude unter die Räder genommen worden, mit folgendem (aber nicht einzigen) Ergebnissen:
1-Kaltstartverhalten mit enormen schwarz-blauem Auswurf
2-starkes bläuen unter Last
3-starke Inkontinenz beim Kurbelwellenausgang vorne und vermutlich auch hinten, weil es sifft aus dem Schwungradgehäuseablauf
4-tiefes klonkern untenrum unter Last
5-Luftfilteröl tritt unten aus, obwohl das Gehäuse rostfrei ist und augenscheinlich passend zu verschließen ist.
1,2&5 schiebe ich mit meinem oft gefährlichen Halbwissen und einlesen hier auf die Ventilschaftdichtungen, da ich vermute, dass über die Ventildeckelentlüftung (Schlauch vom Pilz zum Ansaugtrakt) Luft in den Ansaugtrakt gedrückt werden könnte. Liege ich da falsch? Wie das Kurbelwellengehäuse entlüftet und ob schlappe Kolbenringe oder schlimmeres hier u.U. zum bläuen beitragen und Luft in den Ansaugtrakt/Luftfilter drücken können, weiß ich nicht. An der ESP habe ich nix verstellt, will aber nicht ausschließen, dass da was beim Ein- & Ausbau des Motors
3 spricht schon für Überdruck im Kurbelgehäuse u./o. schadhafte Kolben/-ringe, oder irre ich womöglich auch hier? Vormals dichte Krubelwellenausgänge geben auf einmal nach, wie kann das? Allerdings: Der Motor springt recht schnell nach ein paar Umdrehungen an, ich halte das für ein Zeichen von guter Kompression
4 kann eine durch unterbewusste Angst vor Kurbelwellenlagerschaden hervorgerufene Wahnvorstellung oder normales Geräuschbild des 2,25D3-bearing sein. Oder eben doch die Kurbelwelle..
Zudem: Da einer meiner Vorgänger meinte, die vordere Schraube des Thermostatgehäuses kontern zu müssen, weil das puckelige Gehäuse wohl nicht mehr hielt, fand ich hier einen Riss im Zylinderkopf den ich bis jetzt noch mit innerlicher Anwendung von Flüssigmetall dicht bekommen habe. Auf Dauer ist das natürlich nix, Guß schweißen ist aber auch kein Klacks.
Es sieht also dermaßen nach Handlungsbedarf an allen Ecken und Enden aus, dass ich ungewollt aber ernsthaft über einen Motorwechsel nachdenke. Eine Revison mit allem Pipapo scheint mir bei den X85Tkm etwas gewagt (wenn er nur alle 1000km eine Beule eingesammelt hat, dann ist X>1) Der Umbau sollte so simpel wie möglich bleiben, also eher weiterhin Diesel. 2,25D-5-bearing oder 2,5D n/a sind mir am ehesten sympatisch. Der Umbau auf 2,5D n/a ist ja scheinbar nicht so kompliziert. Obwohl mir die SuFu noch keine Lösung für das Gasgstänge (andere Lage ESP) aufzeigte und ich gerne wüsste, ob ne frühe spanische Serie 2a mit Einkreibremse (nach Teilelage ca 1970-72) aber EZ ´78 im Papier den Motor auch mit TÜV & H-Kennzeichen fahren darf. kommt das unsynchronisierte Getrieb mit dem 2,5er klar, passt das? Es scheint im S3 plug´n´play zu klappen, gilt das auch für S2a?
Was meint ihr? Wie falsch liege ich mit meiner Diagnose? Komplettrevision oder Austausch? Wollte den Wagen eigentlich dieses Jahr mehr fahren als beschrauben, aber da wohl der Wunsch der Vater des Gedankens...
Eure Meinug interessiert mich sehr. Austauschmotoren und kundige Motorinstandsetzer wachsen nicht auf Bäumen.
Besten Gruß
AMIGO
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